Wirtschafts-LK bei Frau Gottwald

Wirtschaft-LK bei Frau Gottwald

„Jegliche Art von Unterschleif, sei es vom Nachbarn, von der Bank oder von anderen wirtschaftsrelevanten Gegenständen, ist hiermit untersagt, die Vorwarnung erfolgt hier und jetzt, eine weitere Vorwarnung erfolgt nicht.“
Mit diesem Satz wurden wir in unserer zweijährigen Vorbereitungsphase insgesamt sechs mal bombardiert. Wir, die anfangs 15 Wirtschaftsexperten von morgen, sagten offiziell der tückischen Wirtschaftswelt den Kampf an.
Doch getreu dem Motto „Know your enemy!“ versuchten wir, die Taktik unseres Feindes zu durchschauen und ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Jedoch erwies sich unser Drill-Instructor G. als doch nicht so hochmotiviert, wie wir es anfangs gedacht erwartet haben. Die Kampfvorbereitungen wurden öfters mal unterbrochen, um die heimische Wirtschaft anzukurbeln (→ Brasserie). Exakter Wortlaut: „Frau G., kemmer net amol an Kaffee trinken gehen?“ – „Eigentlich hamm mer ka Zeit, aber ich hab heut aa ka rechte Lust.“
Als ein weiterer Störfaktor erwies sich unser Mitstreiter Jan Huber, der des öfteren die Weltanschauung unseres Instructors aufs schärfste kritisierte („Frau G., des stimmt jetzt aber net!“) und auch vor persönlichen Angriffen nicht zurückschreckte.
Doch besonders hart traf uns der Verlust von sieben Leidensgenossen, die uns während der „Drillphase“ verlassen mußten. Einer von ihnen versuchte, die oberste Regel (siehe oben!) zu untergraben und wurde deshalb ins Exil geschickt.
So blieben letztendlich nur noch wir neun, die alles, aber auch wirklich jegliche Art von Unterwerfungsversuchen (incl. Piepsstimmenterror) überlebt haben. Einige haben sich sogar zusätzlich qualifiziert (→ Facharbeit).
Abschließend ist zu bemerken, daß die Vorbereitungsphase zwar anstrengend, aber durchaus unterhaltsam und fürs spätere Leben sicherlich nützlich gewesen ist.

Dein Wirtschafts-LK